KERAMIK STUDIO MIELDS – BERLIN
Insbesondere die Entwicklung und Herstellung der eigenen Tonmassen und Glasuren geben dem Keramikstudio Mields eine individuelle Handschrift.
Jederzeit herzlich willkommen!
Wir freuen uns über Ihren Besuch in unserer Werkstatt oder in unserem Hofladen mit einem großen Sortiment an funktionaler und dekorativer Gebrauchs- und Studiokeramik.
Montag bis Samstag: 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag u. Feiertag: 12.00 – 17.00 Uhr
Es gibt keine Gestaltung ohne Tradition; das „Neue“ ist nur eine Wende einer vorangegangenen Form
HERSTELLUNG
Um diesen Nachteil auszugleichen, wird der Friedländer beigemischt. Der Feldspat sorgt für eine dichte und mechanisch hochfeste Masse, er fungiert als Flussmittel, ebenso der Rotschlamm, der ausserdem die rote Farbe der Masse dergestalt vertieft, daß sie dem originalen Eisenberger Ton nahekommt, aber dessen Nachteile nicht aufweist. Das Mischungsverhältnis der Tonsorten und der anderen Zuschläge gehört zu den Besonderheiten jeder traditionell arbeitenden Töpferwerkstatt, die deren Produkte für den Kenner unverwechselbar machen. Die bei uns eingelagerten Vorräte ermöglichen eine gleichbleibende Qualität der Masse über Jahrzehnte hinweg.
Unsere selbst hergestellten Glasuren sind in der Hauptsache Mehrschichtglasuren, d.h. auf die geschrühte Keramik wird zunächst eine Koperta aufgebracht. Sie verhindert chemische Reaktionen des Scherbens mit Glasurbestandteilen. Auf die Koperta wird dann z.B. ein Weiß aufgebracht, anschließend mit einem Blau überschichtet und zum Schluss mit einer dünnflüssigen transparenten Glasur abgeschlossen. So entsteht eine lebendige Abstufung zwischen den beiden Farbkomponenten, die ähnlich wie bei einer Hinterglasmalerei Brillanz und Farbtiefe aufweist.
Eine weitere von uns verwendete Technik ist die Craquelé-Glasur. Hierbei werden Glasuren verwendet, die nach dem Brand, je nach Geschwindigkeit der Abkühlung, Spannungsrisse entwickeln. Diese Risse werden mit Metallsalzen eingefärbt. In einem dritten Brand werden sie wieder verschlossen und es entsteht das dekorative und unverwechselbare Craquelé. Auch hier können mehrere Farben übereinander gelegt werden.
Echte Mattglasuren werden von uns durch Verwendung spezieller Mischungen hergestellt, bei denen sich durch Kristallisationsvorgänge eine matte samtig-weiche Oberfläche entwickelt.
Das fertig geformte Gefäß muss je nach Größe bis zu drei Wochen langsam an der Luft trocknen. Das Brennen der Gefäße erfolgt in mindestens zwei Schritten: Der erste Brand, der Schrühbrand, wird bei ca. 970 °C vorgenommen, dauert etwa 26 Stunden und dient der Vorbereitung für das Aufbringen und Einbrennen der Glasur. Der zweite Brand, der Glasur- oder Glattbrand, wird bei 1130 °C vorgenommen.
Zum Vergleich: Porzellan und Steinzeug werden bei 1300 °C gebrannt. Die bei uns verwendete Massemischung liefert bei der vergleichsweise niedrigen Temperatur von 1130 °C infolge des abgestimmten Flussmittelanteils gleichwohl ein dem Steinzeug ähnliches, dichtes und festes Material. Der Glattbrand dauert mindestens 36 Stunden und erfordert eine besonders sorgfältige Temperaturführung des Brennofens.
Für das Erscheinungsbild der fertigen Keramik ist damit ein sehr komplexes System unterschiedlicher Faktoren verantwortlich, in dem Formgebung, Zusammensetzung der Glasur, Schichtdicke und Reihenfolge des Glasurauftrages, Temperaturhöhe beim Glattbrand sowie Aufheiz- und Abkühlungsgeschwindigkeit zusammenwirken.